Radfahrende & Rücksicht: ein tolles Paar
Als ADFC in Nürnberg erreichen uns zunehmend E-Mails, in denen sich Radfahrende beklagen, dass sie sich immer weniger sicher auf dem Fahrrad fühlen. Natürlich geht es dabei auch um die zu engen Radwege in Nürnberg. Aber auch um Radfahrer, die zu sehr nur auf ihre Bedürfnisse achten, und die sich ziemlich sicher sind, dass sie auch ein riskant erscheinendes Manöver ohne Probleme beherrschen. Es gibt vor allem Klagen über hohe Geschwindigkeiten in unübersichtlichen Bereichen, Überholen mit wenig mehr als einer Handbreit Abstand (natürlich ohne vorher die Glocke zu betätigen), stures schnelles Fahren bei Begegnung im Gegenverkehr, ohne den eigentlich so leichten und freundlichen Schwenk zum Ausweichen. Das, was Fahrradprofis bei Radrennen als ganz natürlich praktizieren, nämlich die extreme Nähe bis kurz vor dem leichten Touchieren, ist im Straßenverkehr für viele Radfahrende blanker Horror. Und es liegen etliche Berichte vor, in denen Unfälle mit schlimmen Folgen geschildert werden. Wichtig sind breitere Radwege. Klar! Das ist unsere Forderung. Aber wir leben auch in der Gegenwart. Und die können wir durch Rücksicht lebenswerter und freundlicher gestalten. Rücksicht heißt: Nehmt Euch ein wenig zurück. Berücksichtigt die geringere Fahrsicherheit der anderen Radfahrenden und ihren erhöhten Abstandsbedarf. Weicht aus. Überholt mit möglichst großem Abstand. Wartet bei Gegenverkehr. Reduziert die Geschwindigkeit. Benutzt die Fahrradklingel. Und ganz wichtig: Lächelt und freut Euch an den anderen Radfahrenden. Sie sind auf dem gleichen Trip wie ihr und tragen auch zur Rettung der Welt bei. |